Einblicke in den Tiergarten

26.09.2025

Viele Ideen und Wünsche für die Umgebungs­gestaltung

Mit der Sanierung wird der Aussenraum noch einladender gestaltet. An einem Workshop konnten Bewohnende ihre Anliegen zur neuen Umgebung einbringen und mit dem Projektteam in den Dialog treten.
Bilder: Dominique Meienberg
Die beliebte Fussballwiese bleibt erhalten.
Die beliebte Fussballwiese bleibt erhalten.
Ruhige Innenhöfe, viel Grün, kaum Autoverkehr: Der Aussenraum des Tiergartens ist für eine Siedlung mitten in Zürich aussergewöhnlich grosszügig. Für viele Bewohnende ist er ein wichtiger Grund, weshalb sie hier wohnen. Nach der Sanierung wird der Aussenraum noch einladender – mit mehr Natur, Aufenthaltsqualität und Ideen aus der Mieterschaft.

Das Landschaftsarchitekturbüro Urs Sutter GmbH hat das Konzept für den Aussenraum entwickelt, das Wünsche der Mieterschaft beinhaltet, die während des gesamten Planungsprozesses gesammelt wurden. Die Perspektive der Mieterschaft bleibt auch in der Detailplanung wichtig; der Aussenraum soll im Alltag funktionieren und von den Bewohnenden genutzt werden. Ende September fand deshalb ein Workshop statt, an dem Bewohnende ihre Wünsche und Anliegen zur konkreten Gestaltung des Aussenraum noch einmals einbrachten.
Sie hatten Lust, mitzureden: Rund 20 Mieterinnen und Mieter nahmen am Workshop teil.
Sie hatten Lust, mitzureden: Rund 20 Mieterinnen und Mieter nahmen am Workshop teil.

Entsiegelt und vielfältig

Im ersten Teil des Workshops vermittelte der Landschaftsarchitekt Urs Sutter das Konzept mit einem Rundgang durch die Siedlung. Auf diesem zeigte er an Beispielen, was sich verändern wird.

Asphalt bleibt nur dort, wo Autos fahren: Beläge wie Schotterrasen, Pflastersteine oder Rasengitter ersetzen derzeit versiegelte Flächen. Auf einer Wiese entsteht eine Versickerungsmulde, die Regenwasser zurückhält und zugleich Lebensraum für Amphibien schafft. Ein Innenhof erhält einen Gemeinschaftsgarten mit Hochbeeten, ein anderer Obstbäume alter Sorten. Es gibt neue Spielplätze und auch für Erwachsene sind Angebote wie eine Street-Workout-Anlage vorgesehen. Zudem wird die Bepflanzung im gesamten Aussenraum einheimischer und vielfältiger.
 

«Der Aussenraum soll insgesamt vielfältiger, ein Ort für Mensch und Natur werden.»

Urs Sutter, Landschaftsarchitekt
Landschaftsarchitekt Urs Sutter im Austausch mit der Mieterschaft des Tiergartens.
Landschaftsarchitekt Urs Sutter im Austausch mit der Mieterschaft des Tiergartens.

Planungsteam prüft Inputs

Nach dem Rundgang durch den Aussenraum vertieften die Bewohnenden die Diskussion in Gruppen und gaben Rückmeldungen zum Konzept. Thematisiert wurden unter anderem der Unterhalt der Hochbeete sowie die Standorte für Spielplätze und Gemeinschaftsangebote.

Auch die Frage, wie das Bewusstsein für Biodiversität gestärkt werden kann, führte zu lebhaften Gesprächen. Einige Teilnehmende wohnen bereits seit vielen Jahren im Tiergarten und kennen die Geschichte der Siedlung entsprechend gut. Ein Bewohner erinnerte sich etwa an gemeinsame Laubaufräumaktionen in den 1990er Jahren – eine Initiative, die man nun wiederbeleben will.

Der Workshop zeigte einmal mehr, wie wichtig der Aussenraum für die Bewohnenden ist und welche Bereiche besonders geschätzt werden. Die Teilnehmenden haben viele wertvolle Hinweise auf die Alltagstauglichkeit des Konzepts geliefert. Einige der Wünsche sind bereits im Konzept berücksichtigt, andere Ideen werden nun vom Projektteam auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. Die Gestaltung der Umgebung beginnt voraussichtlich im kommenden Frühling mit der ersten Sanierungsetappe.
In Kleingruppen diskutierten die Bewohnenden über das Konzept – und brachten viele Ideen ein.
In Kleingruppen diskutierten die Bewohnenden über das Konzept – und brachten viele Ideen ein.