Wie ein Dorf in der Stadt

Die unverwechselbare Architektur der Wohnsiedlung Im Tiergarten fällt schon von Weitem auf: Weisse Gebäude mit roten Giebeldächern, breite Alleen und klar gegliederte Aussenbereiche bilden seit 1992 ein prägendes Quartierstück von Zürich-Wiedikon.

Der Entwurf des Architekten Ernst Stücheli hat bis heute Vorbildcharakter: Mit ihren Höfen, Wohnstrassen, Grünflächen und vielfältigen Wohnungstypen bietet die Siedlung Raum für unterschiedliche Generationen und Lebensformen – und fördert so eine gute soziale Durchmischung.
 

«Wir leben hier wie in einem Dorf zusammen, aber mitten in der Stadt.»

Bewohnerin Tiergarten

Gemeinsam zuhause sein

Über 1000 Menschen leben im Tiergarten zusammen. Inmitten des Stadtzürcher Quartiers Wiedikon wohnen sie in einer parkähnlichen und nahezu verkehrsfreien Umgebung; die Autos verschwinden nach einigen Metern in der Tiefgarage. So bleibt zwischen den Häusern viel Platz zum Flanieren, Verweilen, sich Treffen.

466 Wohnungen mit 1.5 bis 5.5 Zimmern erfüllen ganz unterschiedliche Wohnbedürfnisse – kaum ein Grundriss ist wie der andere. Sie verteilen sich auf mehrere Gebäudegruppen, die sich jeweils um einen grossen Innenhof anordnen. 

«Ich schätze es, dass es so viel Platz hat in der Siedlung und der Aussenraum fast wie ein Park ist.»

Bewohner Tiergarten
Im Tiergarten wird mehr als nur gewohnt. Die weitläufige Anlage mit ihren grossen Bäumen, privaten Gärten und grosszügigen Grünflächen lädt zur Begegnung ein: auf den Spielplätzen, beim Grillplatz auf der grossen Fussballwiese oder an Tischen unter schattigen Baumkronen. Zur Siedlungsgemeinschaft tragen auch der Verein «Wir Im Tiergarten», das jährliche Siedlungsfest, eine Vereinswohnung, ein Gemeinschaftsraum und zahlreiche, von Bewohnenden organisierte Aktivitäten bei. 

Sanieren für die Zukunft

Die Gebäude Im Tiergarten wurden zwischen 1988 und 1993 errichtet und entsprechen nicht mehr den baulichen und ökologischen Anforderungen an eine Wohnsiedlung. Viele Bauteile haben zudem das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Für die Eigentümerin PLAZZA, die selbst hier zuhause ist, stellt die Siedlung den Ursprung und das Herzstück des Unternehmens dar.

Mit einer Gesamtsanierung stellt sie sicher, dass die Gebäude langfristig erhalten werden können. Dabei bleiben sämtliche Gebäude bestehen und die Mietenden können in ihren Wohnungen bleiben. So bleibt der Tiergarten auch in Zukunft ein unverwechselbarer und lebendiger Quartierteil von Zürich-Wiedikon und bietet zeitgemässen, umweltfreundlichen Wohnraum.

Hier erfahren Sie mehr über das Sanierungsprojekt.

«Wir sanieren den Tiergarten, um Bestehendes zu bewahren – die Gebäude, die Umgebung, die Lebensqualität und die langjährige Mieterschaft.»

Thomas Casata, CEO PLAZZA AG

Von der Ziegelei zur Siedlung

1912

Wo heute die Wohnsiedlung Im Tiergarten liegt, wurde bereits im Mittelalter Lehm für die Ziegelherstellung abgebaut. Verschiedene Ziegeleien im Friesenbergquartier schlossen sich 1912 zu den Zürcher Ziegeleien zusammen. 

1940

1940 war die Fabrik so weit ausgebaut, dass gleichzeitig 100 000 Backsteine und Ziegel gebrannt werden konnten. Die Nachkriegszeit begünstigte das starke Wachstum weiter – und dezimierte die Lehmvorräte im Gebiet rasant.

1974

1974 war der Rohstoff aufgebraucht, die Produktion wurde eingestellt. Als die Zürcher Ziegeleien im selben Jahr ein Vorprojekt des Architekturbüros Hans Koella präsentierten, gab es erst einmal Widerstand: Politische Vorstösse stoppten das Projekt, das grosse Gewerbe- und Bürogebäude vorsah. Zu dieser Zeit standen in Zürich viele Gewerberäume leer, ausserdem fürchtete man die Veränderungen im Quartier, die ein Bauvorhaben dieser Dimension mit sich bringen würde.

Die Zürcher Ziegeleien zogen daraufhin den Architekten Ernst Stücheli hinzu, der zusammen mit einer Gruppe «Offene Planung» die heutige Siedlung entwarf.

1982

Im Frühling 1982 wurden im Stadtrat Sonderbauvorschriften verabschiedet – damit wurde eine Wohnnutzung auf dem Gebiet möglich.

ab 1988

Zwischen dem Baustart 1988 und der Fertigstellung der letzten Etappe im Jahr 1993 wurden auf dem Areal Tiergarten 541 Wohnungen in sechs fünfgeschossigen Mehrfamilienhäusern realisiert.

Die nahezu verkehrsfreie Siedlung mit dem weitläufigen Aussenraum war von Anfang an ein ideales Zuhause für Familien. 40 Prozent der Wohnungen mussten mindestens vier Zimmer bieten, rund ein Drittel der Mietenden hatten beim Erstbezug Kinder. 

Die für damalige Verhältnisse teuren Mieten zogen eher den gehobenen Mittelstand an, so kostete 1993 beispielsweise eine Vierzimmerwohnung 2810 Fr. pro Monat.